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Skoda: Ölpreis beschädigt die Marke

27. März 2013

Es sieht nach systematischer Abzocke aus: Für 4,3 Liter Motorenöl für meinen Skoda Roomster stehen mehr als 30,- Euro pro Liter auf dem Rechnungszettel der Inspektion. Genauer: 129 Euro für 4,3 Liter Motorenöl. Skoda, so erklärt mir der sonst sehr kompetent wirkende Mann beim Autohaus Piper in Aachen, besteht auf der Verwendung dieser sogenannten Longlife-Öle. Sollte ich widersprechen wollen, würde der Wartungs-Zyklus runtergesetzt auf 10.000 Kilometer. Derzeit stehen Wartungen nur bei jeweils 30.000 gefahrenen Kilometern an. Ein Blick in dieses Internet offenbart, dass ich nicht der einzige bin, dem das sauer aufstößt.

Schon in den vergangenen Jahren habe ich mich immer bei den Autowerkstätten beschwert, wenn ich die Inspektionsrechnungen erhielt. Die Preise für das Öl waren schon immer so überhöht, dass es einer Sau grauste. Eine Volvo-Werkstatt in Norddeutschland fand daraufhin zu jedem Werkstatt-Termin einen 5-Liter-Kanister mit hochwertigem Motorenöl im Fußraum meines Wagens. Was sie damals noch zähneknirschend akzeptierten. In der Kundenakte meiner Mercedes-Werkstatt war mit dicker Schrift vermerkt: Kunde akzeptiert nur Öl-Kat-2. Reichte, war dann wesentlich günstiger.

Der ADAC kennt das Problem wohl, der NDR recherchierte einen Bericht dazu. Und fand in etwa die gleichen Belege, die heute jeder finden kann: Öl wird in den Vertragswerkstätten der Automobilmarken zu extremen Preisen verkauft. Im freien Handel finden sich Preise zu den vorgeschriebenen Ölsorten, die in etwa zwischen 6 bis 10 Euro pro Liter betragen. Vermutlich, so befand auch der NDR, kaufen die Werkstätten diese Ölsorten unter dem Handelspreis ein, da sie erheblich mehr davon benötigen, darüber hinaus wesentlich günstiger einkaufen können.

Mir ist hier nicht ganz klar, wer hier wem was vorschreibt: Die Automarke dem Kunden und dem Händler die Ölsorte. Gleichzeitig schreibt der Hersteller der Werkstatt vor, dieses Öl zu verkaufen und zu verwenden. Für meine Garantieleistung ist verbindlich, dass die vom Hersteller verwendete Spezifikation verwendet wird. Aufgrund eines Leasing-Vertrages bin ich dadurch an einen Vertragshändler gebunden.

Und wem bitte kann ich jetzt Wucher vorwerfen? Ich möchte das wahrlich nicht auf sich beruhen lassen, denn es betrifft ja nicht nur mich. Wer ist jetzt bitte dafür zuständig, diesen Preis-Wucher zu unterbinden? Ich kann mich eigentlich nur an die Vertragswerkstatt wenden. Ob ich mich da persönlich durchsetzen kann, ist dabei nicht die Frage.  Vielleicht gibt es ja mal einen Rechtsanwalt, der das klären möchte. Ihr seid eingeladen! ;)

Ach, und nebenbei: Dass mit diesen unwürdigen Preisen und der Durchsetzung beim Kunden auch die Marke beschädigt wird, versteht sich. Denke jetzt noch darüber nach, ob eine Automarke einfach mit einem überzeugenden Service (und den entsprechenden Preisen) bei mir punkten kann. Sieht gerade so aus.

cdv!

 

 

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