Begegnungen

Das Format Barcamp braucht mehr Moderation

2. September 2019

Dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt von Romy Mlinzk aka snoopsmaus.

 

Das erste Barcamp Corporate Blog in Dortmund hat mit gut 85 Teilgeberinnen einen erstaunlichen guten Aufschlag hingelegt. In der nahezu unglaublich Camp-geeigneten Jugendherberge mitten in der Dortmunder Innenstadt standen für Erfahrene und Newbies innerhalb der gewohnten halben Stunde der Planung eine Reihe von Sessions auf dem Plan. Dabei wurde sehr deutlich, dass für das Barcamp in dieser Disziplin noch sehr viel Luft nach oben ist.

Von der zentralen Frage “Corporate Blogs – Wofür das denn?” über SEO-Optimierung mit Google über die Search Console bis hin zu Distributoren wie Pinterest und Facebook diskutierten die Teilgeberinnen durchaus interessante Themen. Gesprochen wurde auch über Begrifflichkeiten – Don’t call it a blog – wie auch über die Strategie, über das Thema Gastautoren und natürlich über die sieben schlimmsten Fehler, die man beim Corporate Blog machen kann. Wer über Netzwerken als Disziplin spricht, muss auch über die erforderlichen Basics sprechen, gleichwohl auch über Do’s and Dont’s. 

Für mehr Luft nach oben braucht es vielleicht schon mehr Motivation und Moderation bei der Planung, insbesondere die Neulinge zu ermutigen, ihre Fragestellungen oder Herausforderungen an einem solchen Tag zu benennen, oder auch konkret zu polarisieren. Das seit über zehn Jahren beliebte Format des Barcamps erlebt tatsächlich Veränderungen. Deutlich wird dies nämlich mit jüngeren Generationen der Teilgeberinnen, die eine komplett andere Internet-Sozialisierung erfahren haben, als diejenigen, die das Format vor vielen Jahren starteten und lebendig werden ließen.

Twitter-Nutzung und fehlende Blog-Beiträge

Sichtbar wird das sehr schnell an der Twitter-Nutzung; zu Beginn der Barcamps die essentielle Kommunikation untereinander an den Camp-Tagen. Die jüngere Generation der Kommunikatoren nutzt, wenn überhaupt, dies kaum. Sichtbar ist die Veränderung auch an der immer weniger werdenden Zahl der Blog-Beiträge zu den Barcamps, die im Nachklapp geschrieben werden. Der Faktor Nachhaltigkeit ist damit in Gefahr, denn so sehr die ein oder andere vom Austausch untereinander lernt; der Grundgedanke des Wissen-Teilens wird nicht konsequent weiter getragen. Verinnerlichen sollten dies besonders jene, die mit dem Thema Corporate Blog Vertreterinnen der Institution Blog als sichere Burg sind.

Die technische Organisation, die Meike Leopold, Daniela Sprung und Gesa Hauschild für das erste Barcamp Corporate Blog mit guter Unterstützung der Sponsoren wirklich perfekt absolvierten, braucht zunehmend also auch eine inhaltliche Organisation, um in einem knappen Tag bessere Diskussionen für mehr Qualität gestalten zu können. Es reicht nicht, gern gesehene Gesichter seit vielen Jahren erneut gesehen zu haben, um gemeinsam – manchmal auch systematisch – Kaffee zu trinken.

Wenn die Barcamp-Organisation in sich lernen kann, wird es künftig vielleicht auch gelingen, die Dortmunder Akteure an einer Teilnahme zu bewegen. Mehr als verwunderlich, dass weder die Stadt Dortmund, das Konzerthaus, die Dortmunder Klinik, die Wirtschaftsförderung, die Philharmonie, Ruhr-Nachrichten und Do24 nicht vor Ort waren.

Ausdrücklichen Dank an die Sponsoren des #cbb19: Die Jugendherbergen zwischen Nordsee und Sauerland, der O’Reilly-Verlag und der dpunkt-Verlag.

Bisherige Barcamp-Berichte:

Lars Hahn

Meike Leopold

 

cdv!

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  • Romy Mlinzk 2. September 2019 at 11:21

    Die Moderation hat mir auch ein wenig gefehlt, aber es war Danielas erstes eigenes BarCamp – da ist immer Luft nach oben. ;) Wir werden übrigens alle etwas müde, was Twitter und Co angeht, immer alles mitzuschreiben. Der Input ist meistens so überwältigend und ich teile vor Ort mein Wissen, dass ich dann nicht noch bloggen & twittern kann und will.

  • Gesa Hauschild 2. September 2019 at 14:42

    Danke für die sachliche Rückmeldung und das ausgesprochene Lob! Wir sammeln und werten auch selbst gerade mit dem Orgateam aus und freuen uns über deine konstruktiven Hinweise.

    Moderation gepaart mit Motivation sind dabei gute Stichpunkte. Bis zum November 2020 beim #cbb2020

  • Neue Erfahrungen beim Barcamp Dangast - cdv! 8. September 2019 at 09:33

    […] birgt diese Zusammensetzung ein kleines Manko, das auch bei anderen Camps zu beobachten ist. Während Barcamps ursprünglich aus der digitalen Szene entstanden, ist nun bei […]