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Krautreporter und die wichtige Zukunft

16. November 2020

 

 

Dat löppt gerade nicht so gut: Die Krautreporter brauchen Unterstützung. Das wirklich unabhängige Portal, komplett frei von Werbung, geht gerade etwas am Stock. Die Mitgliederzahlen sind seit der Pandemie zurück gegangen. Und damit wackelt das Finanzierungsmodell.

Meine ernste Bitte: Guckt euch die Krautreporter mal genau an, lest die Texte, diskutiert mit den Redakteurinnen (Geht! Tatsächlich!), lasst ihnen eure Ideen da.

Warum das gut ist:

Krautreporter ist eins der wenigen Journalismusprojekte, die ohne jegliche Werbung einen anderen und auch durchaus besseren und besonders ehrlichen Journalismus anstreben. Nach fulminanten Start vor einigen Jahren kam zunächst das böse Erwachen, dann der langsame und stetige Aufstieg. Und sie wurden immer besser. Und das sollte auch in Zukunft so bleiben.

Klug und durchaus geschickt wurde die einstige GmbH in eine Genossenschaft umgewandelt. Und damit ein Fundament geschaffen für eine wirklich langfristige Perspektive.

Wir brauchen genau solche Projekte im Journalismus, weil der Medienwandel sich ohnehin gerade unaufhörlich Richtung Zukunft dreht. Mal einige Zahlen: Die Auflagen der gedruckten Zeitungen in Deutschland sinken konstant und kontinuierlich, in einigen Großstädten auch brachial. Waren es 2006 noch mehr als 21 Millionen gedruckte Zeitungen, waren es laut Statista im Jahr 2018 nur noch etwas mehr als 14 Millionen. Schon zwei Jahre her, es geht weiter bergab. Das hat übrigens auch demographische Gründe: Die meister Leserinnen von regionalen Tageszeitungen sind im Durchschnitt mehr als 65 Jahre alt.

Die Förderung der Tageszeitungen ist etwas ungerecht

Viele Verlage haben in den letzten Jahren hart an den digitalen Modellen gearbeitet. Einige machen es mittlerweile auch ganz gut. Ganz ehrlich: Die meisten nicht. Um so schwieriger ist nun die Entscheidung der Bundesregierung, in der Zeit der Pandemie den Verlagen unter die Arme zu greifen. Experten sind sich einig: Da gibt es einige Mitnahme-Effekte; viel ändern wird sich nicht. Die Verlage haben schlichtweg zu lange gepennt. Schwierig ist die Entscheidung der Hilfe, weil es die digitalen Modelle, die ihren Konkurrenten weit voraus sind, nicht berücksichtigt. Gerechtigkeit sieht anders aus.

Um so wichtiger ist es, nunmehr den Krautreportern aus der Patsche zu helfen. Dabei ist das überschaubare Geld, das sie fordern, kein Almosen, sondern im wahrsten Sinne seiner Bedeutung ein Beitrag. Der Nutzen: Immens. Die ernsthafte Diskussion und Mitsprache sind im Konzept verankert, also keine Schau.

Kurzum: Probiert es! Ihr werdet sehen, es lohnt sich.

Und damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich bin seit recht früher Zeit als Krautreporter-Mitglied dabei, seit einigen Jahren nun auch als Mitglied der Genossenschaft. Ach so, das könnt ihr auch, nämlich hier.

cdv!

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