Zuweilen gibt es den Wunsch, wieder in die alten Leisten zu steigen. Viele Jahre und an vielen Stationen habe ich mit meinem Herzblut Lokalzeitung gemacht. So, wie ich mir mit meinen Kollegen zu diesem Zeitpunkt Tageszeitung vorgestellt habe: Engagiert, meinungsfreudig, streitfreudig, informativ, unterhaltsam, lesenswert. Allein: Es war zuweilen mühselig: Das Recherchieren, das stundenlange Telefonieren, die Treffen, die Sitzungen, die Termine, die Gespräche, die Diskussionen, die Konferenzen, die Technik.
Als ich die Seiten zur PR wechselte, war ich in vielen Dingen aber immer noch und eigentlich auch bis heute der Redakteur: Die Neuigkeiten zuerst, Fakten, klar und verständlich, sachlich, kein Geblubber, Interesse wecken, der guten Sache wegen.
Die notwendige „Geschichte vom Krieg“: Wir hatten kein Internet. Erst in den letzten Jahren meiner Tageszeitungs-Tätigkeit hatte ich einen E-Mail-Account. Das war privat. Für die Arbeit wurde er nie benutzt.
Die Möglichkeiten, die Journalisten heute haben, sind enorm. Wenn auch, das gestehe ich gern zu, unter ganz anderen Arbeitsbedingungen, wie sie heute leider in vielen Redaktionen vorherrschen. Und dennoch sehe ich, insbesondere die partizipativen Möglichkeiten, das Feld geradezu bereitet für jene, die sich auf die Fahnen geschrieben haben, interessante Neuigkeiten zu verbreiten. Ok, das sieht nicht unbedingt immer noch das gedruckte Papier vor. Denn die Zeiten haben sich gewandelt.
Das hat vor vielen Jahren auch der Kollege Christian Jakubetz erkannt. Gemeinsam haben wir heute, dass wir beide nicht mehr als festangestellte Redakteure arbeiten. Und während ich mich mehr auf die PR für kleine und mittelständische Unternehmen konzentriert habe, hat er sich mehr und mehr den Möglichkeiten des Journalismus im Internet zugewandt.
Mit großartigen Konsequenzen: Denn seit letzter Woche gibt es das Buch „Universalcode“. Das einzige Buch auf dem deutschsprachigen Markt, dass sich mit den veränderten Arbeitsbedingungen von Journalisten und Redakteuren im Internet-Zeitalter auseinandersetzt, besser noch: Es erklärt anschaulich, welche Voraussetzungen für Redakteure und Journalisten heute notwendig sind, wenn sie die erforderliche Technik für eine sogenannte crossmediale Arbeit beherrschen wollen.
Das Werk als solches ist schon ein Unikum, denn das Internet hat bei der Entstehung fleißig geholfen. Angefangen von der Wahl der Autoren, die ihre Beiträge über google.docs in ein gemeinsames Manuskript geschaufelt haben, über die großartige Zahl von Vorbestellern, die damit eindeutig dem Verlag gezeigt haben, dass das Buch gefragt ist.
Und am Ende noch viel besser: Das Buch ist nicht zu Ende geschrieben. Was ja auch nicht geht, wenn man den technischen Entwicklungszyklus der derzeitigen Welt ein wenig versteht: Neu ist immer.
Nunmehr gibt es ein Portal für jene Medienmenschen, die sich mit den Voraussetzungen für die Arbeit im crossmedialen Umfeld interessieren: Das Portal www.abzv-universalcode.de Ein Portal, das seit letzer Woche und fortan diese Entwicklung weiter beschreiben wird, Beispiele geben wird, Menschen vorstellen wird, Technik und Hardware vorstellen wird.
Und ich freue mich sehr, gemeinsam mit Christian Jakubetz und einem hoffentlich weiterhin wachsenden Team daran mitwirken zu können, diese Plattform weiter zu entwickeln. Nur zur Erinnerung: Wir hatten ja nix…. (Geschichten vom Krieg), und: Diese Arbeit im Journalismus ist heute eine ganz andere, eine ganz andere, eine ganz neue, sie bietet so viele Möglichkeiten.
cdv!