Verzeiht, es war erst der vierte Arbeitstag. Mehr als zufrieden packte ich heute meinen Rucksack. Ich begrüßte mein elektrisches Bike. Es grüßte zurück. Wir fuhren die wenigen Minuten zu meinem Auto, von dort aus heim ins Vorsauerland. In wenigen Tagen konnte ich mit guten Fachleuten für meinen neuen Arbeitgeber, das Soziales Zentrum, einen kurzen Film erstellen, einen neuen Flyer für ein Projekt, und eine Präsentation für eine Veranstaltung erstellen. Nebenbei Orga-Getöse, Vorbereitungen, Anzeigen-Schaltung, Medien-Anfragen. Als wäre ich nie weg gewesen.
Für das Soziale Zentrum zu arbeiten ist ein besonderer Moment. Das liegt einmal an den wichtigen Angeboten, die etwa die Beratungsstelle, die DROBS, das Elfi-Pflegeteam, und auch der Bereich Wohnen für die Bürgerinnen der Dortmunder Nordstadt und anderer Stadtteile bieten. Das liegt aber auch an dem besonderen Spirit der Mitarbeiterinnen, die darum wissen, hier eine besondere und gute Arbeit zu leisten. Und letztlich liegt es an den beiden wunderbaren Vorständinnen, die nach meiner bisherigen Einschätzung mit sehr großem Geschick das soziale Unternehmen durchs zuweilen wirklich raue Fahrwasser lenken.
Den Zündschlüssel für die Busse müssen jetzt für geraume Zeit andere umdrehen. Die ein oder andere Linie vermisse ich jetzt schon. Den ein oder anderen Dienst eher nicht. Es bleibt eine gute Erfahrung, nahezu zweieinhalb Jahre den Liniendienst gefahren zu haben. Ich habe für mich sehr viel lernen können. Und damit es nicht verloren geht, will ich versuchen, zwischendurch immer mal wieder einen Dienst zu übernehmen.
Noch ist es jeden Tag ein Ausprobieren. Statt etwa 15 Minuten an normalen Tagen bisher sind es nun etwa 45 Minuten Fahrzeit zur Arbeit im Sozialen Zentrum. Wann entgehe ich der fetten Rush-Hour? Was brauche ich wann, wenn ich mein Auto zwischenparke, um dann mit Fahrrad zum Büro zu fahren? Wie lässt sich die Arbeitszeit so einplanen, dass ich anschließend noch in den Garten fahre? Wird schon. Bin da zuversichtlich. Wenn es klappt, will ich ab 11. Juni mit dem Fahrrad und der Bahn fahren. Dem 9-Euro-Ticket sei Dank. Aktuell geht es nicht, weil Bahn-Baustelle auf genau dieser Strecke.
Dem ÖPNV bleibe ich ohnehin weiter verbunden. Gemeinsam mit der Kreistagsfraktion der Grünen im Märkischen Kreis arbeite ich am nächsten Nahverkehrsplan. Ein ziemlich dickes Brett, gleichwohl viel Geduld fordernd, was die Termingestaltung der Kommunalpolitikerinnen angeht. Augen zu. Durch.
Was tatsächlich fehlt, ist das Erzählen all dessen. Besonders dem Mütterchen, das am Karfreitag nach mehr als 86 Jahren zum letzten Mal die Augen schloss. Es hat nun einige Wochen gedauert, dies zu empfinden und wahrzunehmen. Ihr das berufliche Geschehen und etwa den Fortschritt im Garten zu berichten, war gleichsam eine Reflektion. Sie fehlt.
Soziales Zentrum: Die Ziele verbinden
Mehr als sonst freue ich mich auf die neuen Aufgaben. Das soziale Unternehmen fragt nicht nach Reichweite und KPI, sondern einfach nach einer guten Arbeit. Der sportliche und durchaus noch immer unternehmerische Blick richtet sich dennoch auf beide Ziele. Weil wichtig. Denke, dass wir das verbinden werden.
Der vorausschauende Blick gilt weiterhin auch dem Garten, für den ich jetzt nicht mehr ganz so viel Zeit habe. Mehr als acht Wochen habe ich zuletzt in viel Kleinarbeit damit verbracht, die marode Hütte zu Fall zu bringen. Dank dem Gartennachbarn Carsten konnte genau das am letzten Wochenende gelingen. Jetzt gilt es noch, das alte „Fundament“ zu tilgen, um dann einen erforderlichen Neubau zu starten. Eine wichtige und leidige Lektion der letzen Monate: Wie macht man eine Gartenhütte „schneckensicher“? Wir werden sehen.
cdv!