Mit „Turandot“ steht bei den Opernfestspielen Heidenheim nach der „Tosca“ des Jahres 2010 erneut eine Oper von Giacomo Puccini auf dem Programm. Das letzte Werk des letzten italienischen Großmeisters entführt die Zuschauer in eine märchenhafte Handlung, durchsetzt mit Komik und Groteske. Chinesische Anklänge und besondere Orchesterfarben mit exotischem Schlagwerk geben „Turandot“ ihren unverwechselbaren Charakter.
Die Stuttgarter Philharmoniker als neues Festspielorchester und ein internationales Solistenensemble unter der Leitung von Marcus Bosch, dem Künstlerischer Direktor der Opernfestspiele und Generalmusikdirektor des Bayrischen Staatstheaters Nürnberg, versprechen Musiktheater auf höchstem Niveau. Das Bühnenbild baute Detlev Beaujean, die Kostüme hat Irina Bartels entworfen.
Die Opernfestspiele Heidenheim fiebern am morgigen Freitag einem glanzvollen Abend entgegen: Der Premiere der Neuinszenierung von „Turandot“ auf der Freilichtbühne im Rittersaal Schloss Hellenstein. Regisseur Michael Helle inszeniert in der archaischen Kulisse das im alten China angesiedelte Spiel um Begehren, Mut, Angst und die alles überwältigende Kraft der Liebe.
Im Mittelpunkt der Handlung steht die chinesische Prinzessin Turandot, die nur den Mann heiraten will, der ihre drei Rätsel lösen kann. Bewerber gehen ein hohes Risiko ein: zahlreiche Prinzen sind bereits an der Aufgabe gescheitert und dem Henker übergeben worden. Auch der Tartarenprinz Calaf verfällt der unnahbaren Schönen, doch er besteht die Prüfung und findet alle Antworten. Calaf will Turandot jedoch nicht erzwungen, sondern als Liebende heiraten. Er stellt ihr seinerseits ein Rätsel: Sie soll seinen Namen erraten. Die junge Sklavin Liù, die den Namen als einzige weiß, tötet sich, um den Prinzen nicht zu verraten. Erst Liùs Tod erweicht das Herz der kalten Turandot.
Giacomo Puccini, der kurz vor der Vollendung starb, hat mit „Turandot“ seine spannendste und zugleich schillerndste Oper geschrieben. Prachtvolle Chöre, die komischen Figuren der chinesischen Minister, die anrührende Figur der Liù, die stimmliche Wucht der Hauptfiguren Turandot und Calaf – all das hat die Oper zu einem Welterfolg gemacht. Jeder kennt Calafs Arie „Nessun dorma“, aber kaum einer weiß, dass es bei dieser Arie buchstäblich um Leben und Tod geht. In Heidenheim singt sie der in Mexiko geborene Brite Luis Chapa. Als Calaf war er schon in den USA, Großbritannien, Mexiko und Polen erfolgreich.
„Turandot“ ist Rachael Tovey. Die Sopranistin aus England ist Expertin im Fach dramatischer Sopran: wahre Triumphe feierte Tovey u.a. als „Elektra“ am Staatstheater Nürnberg und als „Brünnhilde“ an der Königlichen Oper Stockholm. Michaela Maria Mayer und Ashley Thouret geben die Liù. Weitere Solisten sind Jens Krogsgaard als Kaiser Altoum, Woong-jo Choi als Timur, Timothy Sharp als Ping, Christoph Wittmann als Pang und Andrés Felipe Orozco als Pong. Felix Rathgeber und Daniel Dropulja sind der „Mandarin“.
Die Premiere am Freitag ist ausverkauft. Für die weiteren Vorstellungen sind Karten an den Vorverkaufsstellen und den Abendkassen erhältlich, teilweise allerdings nur noch Restkarten. Wetterabhängig finden die Vorstellungen im Rittersaal oder im benachbarten Festspielhaus Congress Centrum Heidenheim statt. Der Spielort kann an den Veranstaltungstagen ab 18 Uhr unter der Telefonnummer 07321 327 4220 erfragt werden.
Weitere Aufführungen:
Sonntag, 7. Juli, Freitag und Samstag, 12., 13., 19., 20., 26. und 27. Juli je 20 Uhr
Freiluftbühne Rittersaal, Schloss Hellenstein*
*Bei ungünstiger Witterung findet die Vorstellung im Festspielhaus Congress Centrum Heidenheim statt.
Tickets und Informationen unter 07321 327 7777 oder www.opernfestspiele.de
Wettertelefon am Veranstaltungstag ab 18 Uhr: 07321 327 4220