Allgemein Arbeit

Wen lasse ich eigentlich wo rein?

7. März 2013

„Wir sind in der gleichen Gruppe. Und  ich würde mich freuen, wenn wir uns auch hier vernetzen.“ Der Standard. Frau oder Mann, die da beim Netzwerk anfragen, sind mir völlig unbekannt. Es gibt keinen Anlass, nur den Einsammel-Wahn. Klick. Löschen. Weg. Den meisten Kollegen geht es genau so. Auch Ute Klingelhöfer, selbstständige Beraterin, die immerhin jetzt die Erfahrung macht, dass Menschen aus ihrem beruflichen Umfeld sie gern auf facebook kontaktieren möchten. Was sie bisher abgelehnt hat. Warum? Das überlegt sie auch gerade, und hat nach einer Diskussion mit mir und der Frage „Wie jetzt?“  gleichzeitig eine Blogparade gestartet.

Vernetzen? Wie, warum, mit wem, wo? Mal überlegen.

Twitter

Hier ist jeder gern willkommen. Der Account, mittlerweile mehr als fünf Jahre offen, ist über die Jahre stetig gewachsen. Mal mehr, mal weniger, auch mal wesentlich weniger, aber er läuft. Die Frage ist nun, wem ich folge. Etlichen beruflichen Kontakten, vielen interessanten Menschen, aus denen in einigen Fällen auch so etwas wie Freundschaft entstanden ist, einigen Themen-Accounts aus beruflichem Interesse, einigen aus Neugier, einigen aus purer Freude. In einigen Fällen ist mir das Zurückfolgen auch gar nicht so wichtig. Ich mag sie gern lesen. Was ich in den letzten Jahren schon immer gern gemacht habe: Den sehr netten Twitter-Menschen auch im richtigen Leben zu begegnen. Was immer mal wieder gelungen ist, und weiterhin gelingen wird. Das macht richtige Freude! ;)

facebook

Auch hier nahezu offen wie ein Scheunentor. Nun, nicht ganz. Es sollte irgendeine Beziehung zueinander geben, sei es um drei Ecken, einem Thema, oder auch hier mit der Aussicht, sich in absehbarer Zeit im richtigen Leben treffen zu können und wollen.  Ab und an werfe ich auch wieder jemanden heraus, weil das Leben sich verändert hat. Wer mir auf Twitter schon folgt und ich ihm oder ihr auch, hat gute Chancen, hier hineingelassen zu werden. Meine Konsequenz: Die ganz bösen Dinge in meinem Leben kommen nicht so wirklich hier vor, das liebste ist mir Vernetzung, am liebsten sind mir jene, die aktiv hier herumwerkeln. Nur gucken ist irgendwie etwas öde.

Google+

Macht mir immer wieder und im Moment wieder sogar zunehmend Spaß. Wo die ganzen Einkreiser herkommen, ist mir ein völliges Rätsel. Wenn ich jemanden entdecke, den ich in anderen Netzwerken schon kenne, kreise ich ein. Manchmal auch aus dem Stream heraus, der hinein gespült wurde; es haben sich sogar Kontakte daraus ergeben. Der latente Wunsch, dass das noch mal richtig groß wird, dieses technisch ziemlich geile Netzwerk, bleibt seit der ersten Nutzung. Und ich denke, dass es das wird.

XING

Sauber. Total. Nur nach vorheriger Kontaktaufnahme, nur  im richtigen Leben. Es gibt wohl nur zwei Ausnahmen in diesem Netzwerk, die ich jemals gemacht habe.  XING ist meine Visitenkartensammlung, nicht mehr, nicht weniger. Also immer schön die Kontaktdaten pflegen, damit ich euch erreichen kann.

Linkedin

Ein ganz klein wenig lässiger, aber hierbei gilt nahezu der gleiche Grundsatz wie beim deutschen Netzwerk.

Foursquare

Ich staune immer, wer da so kommt. Aber ihr dürft alle mitmachen. Es hängt einfach an meiner Laune. Wenn ich gut drauf bin, lasse ich euch rein. Wenn nicht, nicht. So ist das in diesem Leben.

Aufgrund meiner beruflichen Situation vernachlässige ich gerade massiv so supernette Netzwerke wie Instagram. Ärgert mich auch, wird sich auch wieder ändern. Gemach, gemach. Erstaunlich ist beim Blick auf die Netzwerke, dass es nicht mehr sind, wo ich mich gerade vernetzen will. Das oben beschriebene Sammelsurium ist der Kern, seit vielen Jahren. Andere Netzwerke haben mich in dieser Form bisher nicht überzeugt, oder ich musste oder wollte sie nicht nutzen. Und wenn ich etwas vergessen habe, reiche ich das nach.

Jetzt seid ihr dran! ;)

cdv!

You Might Also Like

  • Uschi Ronnenberg 10. März 2013 at 12:40

    In möglichst kurzen Worten…

    Twitter: Da bin ich noch neu und etwas unsicher, was die herrschenden Konventionen angeht. Ich gucke mich neugierig um und selektiere fast nur über Listen. Möchte hier allerdings als Privatperson wahrgenommen werden – sofern diese Abgrenzung für einen Freiberufler überhaupt realisierbar ist.

    facebook: Verwandte, Freunde, möglichst nur, wen ich wirklich kenne. Pflicht“freunde“ landen in einer Liste, für die ich so gut wie unsichtbar bin.

    Google+: Account vorhanden, Aktivität meinerseits = null.

    Xing: Langweiliges Muß. Gucke ich nur einmal die Woche rein.

    Keine weiteren öffentlichen Netzwerke. Wird mir einfach zuviel – ich lese viele Blogs, um up-to-date zu sein, dafür muß man auch Zeit haben, und bin Co-Admin in einem nicht-öffentlichen Forum für Frauen 50+; pflege außerdem einige Kunden-Websites und betreibe selbst drei Blogs. Ab und zu will ich da auch mal was anderes tun als auf einen Monitor zu gucken…

  • Ute Klingelhöfer 11. März 2013 at 13:52

    Dank dir für’s Mitmachen, Christian! Dass XING bei vielen „die härteste Tür“ hat, hab ich schon öfter gehört. Woher kommt das?! Will man nicht riskieren, mit den falschen Leuten in Verbindung gebracht zu werden? (Bei XING ist ja fast jeder, auch die „Old-Schooler“, die dann Rückschlüsse auf die einzelnen Verbindungen ziehen könnten). Oder will man sich bewusst abheben von den „Synenergetikern“ und ähnlichen Rabauken? Bei mir ist es das auf jeden Fall. Qualität geht vor Quantität, immer!

  • cdv 11. März 2013 at 21:38

    Gern, Ute. Meine Einstellung ist, dass man sich entscheiden sollte. XING war in den letzten Jahren nicht das attraktivste Netzwerk, taugte aber sehr gut als „elektronische Visitenkarte“. Dabei ist es bei mir geblieben. Visitenkarten werden persönlich übergeben. Hier also Kontakt nur nach dem persönlichen Treffen. Mit Abheben hat das nichts zu tun.