Unter der Dusche grinse ich. Das Schummeln macht Spaß, ist gleichzeitig ein Ansporn. Etwas mehr als drei Kilometer mit der Anfängergruppe gelaufen. Im Intervall, heute vier mal sechs Minuten, dazwischen drei Minuten Gehpause. Dann kurze Pause. Dann in Begleitung das P. Die Strecke nennen wir so, weil es auf der Karte wie ein P aussieht. Streckenlänge: Etwas mehr als sieben Kilometer. Macht zusammen mehr als zehn. Jetzt muss ich die nur noch zusammen nähen. Anfang April will ich in Dortmund-Asseln die zehn Kilometer laufen.
Und damit bin ich nach etwa dreieinhalb Monaten sehr zufrieden. Wenn ich erinnere, wie ich die erste Runde Anfang November mit unserem Coach Susanne hechelte. Dann ist das heute kein Vergleich mehr. Die gerade mal knapp drei Kilometer waren, wie derzeit unsere Anfänger, nur mit Gehpausen zu schaffen.
Mit der ein oder anderen Team-Konstellation wurde es immer besser. Wir, die „Ruhrläufer“, sind eine freie Gruppe. Wer kommt, der kommt. Mal sind es an den Donnerstagen und Sonntagen mal mehr, mal weniger Läuferinnen und Läufer. Es gilt, sich den richtigen Teampartner zu suchen. Kann schon etwas besser sein. Nicht zu gut. Dann stirbt man unterwegs. Klar, der zunehmende Ehrgeiz stachelt dann auch auch. Wie ich einmal die Runde mit Aki und Ariane geschafft habe, weiß ich heute nicht mehr. Ich starb gefühlt mehrere Male zwischendurch. Ach, so, Tagesform. Kann sehr unterschiedlich sein.
Dadurch lernte ich, mein eigenes Tempo zu laufen. Mir ist derzeit nicht wichtig, schnell zu laufen. Erstes gestecktes Ziel: eine Stunde, unabhängig von der Strecke. Und ich war dann Anfang Januar schon etwas stolz, den Dortmunder Neujahrslauf mit immerhin 6,5 Kilometern absolviert zu haben. Bei grausiger und windiger Kälte. Jetzt, Mitte Februar: Die Stunde schaff‘ ich. Und arbeite nun daran, die weiteren Versatzstücke zusammen zu fügen. Nächstes Ziel, wie schon erwähnt: Die zehn Kilometer. In welcher Zeit auch immer.
Es hat die letzten Monate schon Spaß gemacht, die Fortschritte zu erleben. Immer wieder schön: Das Ruhrtal. Selbst bei Regen oder Graupelschauern. Ganz ehrlich. Schwerte ist meine Geburtsstadt. Der schiefe Turm von St. Viktor von dort aus immer zu sehen. Vor- und etwas Nachteil zugleich: Total eben. Irgendwann müssen mindestens für den Anfang Miniberge her. Für den Lauf-Anfang ist es hervorragend.
cdv!